Ohren auf beim Planen

Akustische Aspekte berücksichtigen

Die gebaute Umwelt prägt den Klang im öffentlichen Raum – geplant oder ungeplant. Klangraumqualität lässt sich nicht einfach messen. Für die Aufenthalts- und Erholungsqualität eines Ortes ist nicht nur die Lautstärke ausschlaggebend, sondern vor allem die Qualität der Geräusche – insbesondere die Vielfalt an positiv empfundenen Geräuschen. Wer Freiräume gestaltet, kann sowohl mit neuen Geräuschen (bspw. Wassergeräusche, Blätterrauschen, Förderung von Vogelgezwitscher durch Begrünung) als auch mit akustischen Merkmalen von Objekten und Materialien (bspw. Hindernisse, Bodenbeläge) zur Aufenthaltsqualität beitragen.

Für eine ganzheitliche Gestaltung von Freiräumen ist es wichtig, neben den visuellen auch die akustischen Aspekte von Anfang an mitzuplanen und diese kontinuierlich im Planungsprozess weiterzuführen. Bei Bauvorhaben im öffentlichen Raum müssen deshalb die Bauherrschaft und die Bewilligungsorgane frühzeitig und immer wieder die Frage nach der akustischen Wirkung, dem Klang stellen: «Wie tönt das?» So werden Planerinnen und Planer in die Pflicht genommen, die akustischen Aspekten einzubeziehen.

Vielfalt schafft gute Klangräume

Wichtig für einen erholsamen Klangraum ist das Verhältnis zwischen natürlichen und technischen Geräuschen. Dazu kommt, wie die Umgebung die Geräusche formt. Mit vielfältigen Bodenmaterialien kann akustische Monotonie vermieden werden. Auch einzelne Objekte wie Hecken oder niedrige Mauern können den Klang verbessern, indem sie ihn streuen oder reflektieren.

Hörbeispiele

Hören im Park – 12 Kriterien für eine erholsame Klangqualität 🎧

Für die Aufenthalts- und Erholungsqualität eines Ortes ist nicht nur die Lautstärke ausschlaggebend, sondern vor allem die Qualität der Geräusche – insbesondere die Vielfalt an positiv empfundenen Geräuschen.

Hören im Park
Foto: Baugeschichtliches Archiv Zürich, Tom Hussel

 

Helvetiaplatz, Luzern 🎧

Die grossen Kastanienbäume mit ihrem Blätterdach machen den Helvetiaplatz fast zu einem Park. Die niedrige, schüttere Hecke gegen die Moosstrasse hat leider kaum eine Wirkung gegen den Verkehrslärm, der zudem von der Fassade auf der anderen Strassenseite zurückgeworfen wird. Darunter leidet auch die Sprachverständlichkeit auf den Parkbänken bei der Strasse.

Luzern Helvetiaplatz
Luzern Helvetiaplatz, Foto: Beat W. Hohmann

Downloads

  • Klangraumgestaltung: Für eine hohe Aufenthaltsqualität öffentlicher Freiräume, Merkblatt für Gemeinden, Tag gegen Lärm 2024 > PDF
  • Klangqualität von Aussenräumen im Siedlungsgebiet, Merkblatt für Gemeinden, Tag gegen Lärm 2023 > PDF
  • Beurteilung der Klangqualität von Innenhöfen, Plätzen und Pärken als Erholungsorte im Siedlungsraum, Beat W. Hohmann & Fachgruppe Klangraumgestaltung Cercle Bruit Schweiz, 2021 > PDF
  • Wassergeräusche und Verkehrslärm, Beat W. Hohmann & Fachgruppe Klangraumgestaltung Cercle Bruit Schweiz, 2023 > PDF
  • Akustische Qualität und Stadtklima, baukultur-lärm, 2022 > PDF
  • Klangqualität und Hitzeschutz im Einklang, ZUP, 2019 > PDF

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