Lärm kostet
Wirtschaftliche Auswirkungen von Lärm
Verkehrslärm verursacht in der Schweiz hohe volkswirtschaftliche Kosten, die nicht von den Verursachern getragen werden. Pro Jahr betragen die gesamten Lärmkosten für Strassen-, Bahn- und Fluglärm rund 2,6 Milliarden Franken. Diese Kosten setzen sich aus Gesundheitskosten und Wertverluste von Immobilien zusammen.
Lärmbedingte Gesundheitskosten
Der Verkehrslärm verursacht jährlich rund 1,4 Milliarden Franken Gesundheitskosten. Berücksichtigt sind dabei unter anderem die Kosten für Behandlungen, Produktionsausfälle und Wiederbesetzung sowie immaterielle Kosten wie die Verringerung der Lebensqualität. Körperliche oder psychischen Krankheiten entstehen meist durch mittel bis langfristige auftretende Lärmbelastungen.
Wertverluste von Immobilien
Verkehrslärm beeinträchtigt die Konzentration, die Kommunikation sowie Ruhe und Erholung und belastet den Schlaf. Für Ruhe gibt es keinen beobachtbaren Preis, deshalb werden die Kosten dieser Störungen über den Wertverlust von lärmbelasteten Wohnungen berechnet: denn Wohnungen in lärmigen Gebieten werden weniger nachgefragt als vergleichbare Wohnungen in ruhiger Umgebung. Diese Mindernachfrage schlägt sich in einem tieferen Mietpreis nieder. Die Preisdifferenz wird als Schätzung für die Zahlungsbereitschaft der Bevölkerung für Ruhe benützt. Rund 1,2 Milliarden Franken der Lärmkosten fallen auf Wertverluste von Immobilien. Diesen Betrag ist die Schweizer Bevölkerung folglich bereit, für eine ruhige Wohnumgebung zu zahlen.
Soziale Auswirkungen
Hohe Lärmbelastungen haben neben gesundheitlichen und wirtschaftlichen auch soziale Auswirkungen. In Lärm belasteten Quartieren kommt es zu einer sozialen Entmischung. Denn wer es sich leisten kann, zieht nicht an eine lärmige Verkehrsachse. Finanziell benachteiligten Menschen stehen aus Kostengründen oft nur Lärm belastete Wohnlagen offen und sie leiden dann stark unter den Folgen des Lärms.